Chronik

Rückblick auf die Vereinsgeschichte

Mit der Wiedergründung der Musikkapelle Hausen im Jahre 1963 ging bei der Hausener Bevölkerung ein lag gehegter Wunsch in Erfüllung.
Eigentlich könnte die „Hausener Musik“, wie man hier im Dorf sagt, auf das stattliche Alter von über 80 Jahren zurückblicken, wäre da nicht der unglückselige 2. Weltkrieg dazwischengekommen, der eine Unterbrechung der Vereinsgeschichte von mehr als zwei Jahrzehnten hervorrief. Zwar gab es nach dem Krieg einige Versuche, den Verein wieder zu beleben, doch diese scheiterten schon nach kurzer Zeit.

Kapelle Musikverein Hausen ob Rottweil in den 20er Jahren

Ihren Anfang nahm die Blasmusik in Hausen bereits im Jahre 1920. Wilhelm Huonker, Richard Ettwein, Gottfried Bob, Karl Benk, Johannes Rebstock, Gebhard Ettwein, Max Alf und Wendelin Hirth waren die Männer, die als Gründungsmitglieder überliefert sind. Otto Merkle aus Rottweil-Altstadt übernahm die Leitung der Musikkapelle. Es sei an dieser Stelle hervorgeboben, dass gerade er es war, welcher der jungen Kapelle durch seine Persönlichkeit zu Zusammenhalt und Kameradschaft zu frühen Ehren verhalf.

Durch den Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde die Vereinstätigkeit jäh unterbrochen. Das jahrelange Schaffen, Entfalten und Aufblühen endete abrupt. Die meisten Musiker wurden zum Militärdienst eingezogen. Insgesamt brachte die Kriegs- und Nachkriegszeit dem Musikverein großen Schaden.
Wie schwer der Neubeginn des Vereinslebens nach dem Krieg war, zeigte sich daran, dass es erst 1951 möglich war, die früheren Musiker zu einer Versammlung zusammenzurufen. Max Alf sen. versuchte mit Johannes Schwaibold, Wilhelm Alf, Albert Miller, Albert Schlenker, Willi Raible, Wendelin Hirth und einigen jungen Männern wieder eine „Musik“ auf die Beine zu stellen. Dies gelang zwar, allerdings nur vorübergehend. Der erste Auftritt war die musikalische Mitgestaltung der Fronleichnahmsprozession im Jahre 1951. Doch schon bald steckte die neu aufgebaute Kapelle in einer tiefen Krise. Und so löste sich die Kapelle im Winter 1951/52 wieder auf.

Wenn sich auch in Hausen auf dem musikalischen Sektor einige Jahre nichts ereignete, so war doch immer wieder die Rede von der Notwendigkeit einer eigenen Musikkapelle. In Verbindung mit dem Trachtenverein Rottweil entstand im Herbst 1963 der Grundstein für die heutige Musikkapelle. Die musikalische Leitung übernahm Max Alf sen. Zu den Wiedergründungsmitgliedern, die von der ersten Stunde dabei waren oder unmittelbar danach in die Kapelle eintraten zählen folgende Musiker:

Max Alf sen. Dirigent, Max Alf jun. Es-Klarinette, Berthold Alf B-Klarinette, Erwin Raible, B-Klarinette, Adolf Brenner Trompete, Albrecht Schüle Trompete, Gerold Miller Flügelhorn, Egon Flaig Flügelhorn, Rudolf Ketterer Flügelhorn, Edmund Merkle Es-Horn, Wolfgang Ettweil Es-Horn, Erich Ketterer Tenorhorn, Hansjörg Klaussner Tenorhorn, Arthur Flaig Tenorhorn, Albert Hirth Tenorhorn, Norbert Leipold Baß, Ottmar Raible Baß, Alwin Alf Posaune, Hans Stern Große Trommel, Günter Schiele Kleine Trommel.

Nach intensiver Probenarbeit traten die Musiker am Heiligabend 1963 zum ersten mal an die Öffenlichkeit, indem sie an verschiedenen Plätzen im Dorf bekannte Weihnachtslieder spielten. Gut ein Jahr später, am 23. Januar 1965 fand im Gasthaus „Adler“ in Hausen die offizielle Gründungsversammlung statt. 

Tagwach Musikverein Rottweil-Hausen

1966 mußte Max Alf sen. aus gesundheitlichen Gründen den Dirigentenstab niederlegen. Nun begann die Suche nach einem neuen musikalischen Leiter. Nach längerer Suche konnte Edmund Bantle aus Epfendorf für dieses Amt gewonnen werden.

Zum Fronleichnamstag 1970 konnte die Musikkapelle erstmals in einer neu angeschafften Uniform auftreten. Die Finanzierung war nicht leicht. Die Gemeinde Hausen gab einen Zuschuß und der Rest konnte durch Spenden aufgebracht werden.

Im Jahre 1974 verstarb der Ehrendirigent Max Alf sen. Als Mitbegründer der heutigen Kapelle hat Max Alf sen. ohne Rücksicht auf seine Gesundheit, mit Energie und Schaffenskraft einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau des Musikvereins Hausen geleistet.

Im April 1980 wurde unter Mitwirkung des Musikvereins die neuerbaute Vereinshalle eingeweiht. Die Bauarbeiten wurden im wesentlichen mit persönlichem Einsatz von aktiven, als auch passiven Mitgliedern der Hausener Vereine durchgeführt.

Musikalisch stellte das Jahr 1984 einen Höhepunkt dar. Beim Kreismusikfest in Fischingen erzielte die Kapelle in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung. Unter der Leitung des Dirigenten Edmund Bantle wurde das Selbstwahlstück „Tolf Synir“ von Felix Husadel und das Pflichtstück „Jugend ist Trumpf“ von Gerhard Zinke vorgetragen.

Im August 1988 feierte der Musikverein Hausen sein 25jähriges Wiedergründungsfest, bei dem eine große Zahl von Musikkapellen aus der näheren und weiteren Umgebung eingeladen waren. Dieses erste größere Fest sollte in einem würdigen Rahmen gefeiert werden.

Bis zum heutigen Tag verpflichtet die Satzung die Mitglieder zur Erhaltung, Pflege und Förderung der Volksmusik. Außerdem soll sie helfen, eine bodenständige Kultur zu begründen und weiterzuentwickeln. Diese Aufgaben wurden von den Anfängen der Musikkapelle bis zum heutigen Tag in vollem Umfang erfüllt. Denn der Musikverein Rottweil-Hausen stellt ein wesentliches Element im kulturellen Leben der Gemeinde dar. Jährlich umrahmt die Kapelle eine Vielzahl kirchlicher und weltlicher Veranstaltungen.

Die Vorsitzenden seit 1963:
Albert Glatz, Norbert Leipold, Wilfried Hämmerle, Max Alf, Werner Voss, Reiner Baier, Herbert Sauter, Günter Hirth

Die Dirigenten seit 1963:
Max Alf sen., Edmund Bantle, Alfons Hettich, Claus Gams, Helmut Kiefer, Martin Heinrichs, Victor Sepulveda, Alexandru Cozma, Frank Serowy, Ralf Fügel

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